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Best of Afrika Film Festival Köln 2020

Bereits zum vierten Mal können wir in Münster eine Auswahl vom Afrika Film Festival Köln zeigen. Diese werden von „FilmInitiativ Köln“ organisiert. Wir zeigen an sechs Abenden 20 Lang- und Kurzfilme und freuen uns über eine Lesung und vier Gäste. Die Filme wurden auf dem afrikanischen Kontinent oder in der Diaspora gedreht.
In Münster zeigen wir die Filme in Kooperation mit Checkpoint Afrika und der Initiative Afrikanische Perspektiven.
Bei dem Film „Le choix d’Ali“ freuen wir uns darüber hinaus über eine Zusammenarbeit mit Massar Münster, ein Ort für LGBTIQ*-Geflüchtete.
In Zusammenarbeit mit
Logo Afrikanische Perspektiven

African Shorts: Queer

Diese Filmauswahl porträtiert schwarze LGBTIQ+ Lebensrealitäten – in Anwesenheit von Miss Immigration (Brasilien) und Ana Flavia Silva (DEMASK Köln)
Dieses Kurzfilmprogramm wurde von DEMASK kuratiert. DEMASK versteht sich als queeres intersektionales Kollektiv, das Veranstaltungen von und für BI*POC in und um Köln organisiert. Die Filmauswahl porträtiert schwarze LGBTIQ+ Lebensrealitäten.
 
Zu Gast: Miss Immigration (Misael Franco) / Brasilien: Miss Immigration ist ein kulturelles, politisches und antirassistisches Projekt. Sie war eine der wichtigsten Personen bei der Dekonstruktion der elektronischen Musikszene in Sao Paulo-Brasilien. Sie war als bildende Künstlerin und Koproduzentin bei Mamba Negra und war auch für die Gründung von Coletividade Namibia mitverantwortlich. Coletivade Namibia ist ein Kollektiv schwarzer und lgbtq+-Künstler, das zu einem der wichtigsten Kollektive dieser Bewegung in Brasilien wurde.
 
Anemio ist ein nicht-binärer Teenager der zweiten Generation und wird im Alltag mit geschlechtsspezifischen Erwartungen konfrontiert. Um diesem Druck zu entfliehen, verwandelt er*sie sich in eine ANEMONE.
UK/Nigeria 2018 · R: Amrou Al-Kadhi · engl.OF · 18‘

In IFTIIN muss eine Teenagerin ihre Großmutter zu ihren Terminen begleiten und kommt dieser auf eine neue Art und Weise nahe.
Kanada 2018 · R: Ladan Mohamed Siad · engl.OmeU · 9‘

BALTRINGUE (FREED): Der 20-jährige Issa steht kurz davor aus dem Gefängnis entlassen zu werden, als er den jungen Insassen Gaetan trifft, der seine Haftstrafe noch nicht verbüßt hat.
Frankreich 2019 · R: Josza Anjembe · franz.OmeU · 21‘

In ZURURA, ZURURA (THE SMILE BLOOMS) eröffnet die Regisseurin Marthe Djilo Kamga auf experimentelle eine neue Perspektive des schwarzen weiblichen Körpers und lädt neue Generationen dazu ein, ihr Schwarzsein zu feiern.
Belgien 2019 · R: Marthe Djilo Kamga · franz.OmeU · 19‘

N3GRUM ist ein Manifest der Schwarzen LGBTIQ+-Community in Brasilien, das auf die die Unterdrückung der Marginalisierten innerhalb der Gesellschaft verweist und durch performative Aufführungen und persönliche Anekdoten kritisch mit ihrer gesellschaftlichen Position umgeht.
Brasilien 2018 · Regie: Diego Paulino · port.OmeU · 22′

Mo 21. September 2020 · 18.30 Uhr

Paris Stalingrad

Menschen, die am Rande der Öffentlichkeit um ein menschenwürdiges Leben kämpfen
In Anwesenheit von Regisseurin Hind Medde

Paris, Sommer 2016. Geflüchtete, die gezwungen sind in provisorischen Lagern im Stadtteil Stalingrad zu leben, warten auf die Anerkennung ihres Status.

Nachdem die Dokumentarfilmerin Hind Medded und der Filmemacher Thim Naccache eine Gruppe junger Flüchtlinge kennenlernen, beschließen sie deren Alltag zu filmen, um eine Spur der sich im Lager abspielenden Ereignisse zu hinterlassen. Mit der Kamera begleiten sie vor allem Souleymane, einen Heranwachsenden aus Darfur. Auf den männlich geprägten Alltag mit seinem administrativen Labyrinth, dem Scheitern, den willkürlichen Polizeirazzien und dem unendlichen Wiederaufbau der Camps, antwortet Souleymane der Kamera mit Poesie. In diesem Kampf um Anerkennung organisiert sich ein Kollektiv aus Geflüchteten und Aktivist*innen. Sie kümmern sich um die Verteidigung der Menschenrechte aber auch um kurzfristige Notlösungen und Essensausgaben.

PARIS STALINGRAD gibt sowohl den anonymen Migrant*innen, als auch der versteckten Realität in Paris ein Gesicht.
 
Zu Gast: Hind Meddeb ist eine französisch-tunesische Journalistin und Dokumentarfilmregisseurin wohnhaft in Paris. 2008 entstand mit CASABLANCA. ONE WAY TICKET TO PARADISE ihr erster Film, der sich mit den unerzählten Geschichten marokkanischer Selbstmordattentäter auseinandersetzt. Zwischen 2011 und 2013 drehte sie zwei Dokumentarfilme, in denen sie die arabischen Revolutionen anhand junger Musiker in den Slums von Kairo und in ganz Tunesien beobachtete.
 

Frankreich 2019 · R: Hind Meddeb · Db & K: Hind Meddeb, Thim Naccache · franz./arab.OmeU · 86′

Di 22. September 2020 · 18.30 Uhr

Keep it kraus! Afrohaare in unserer Gesellschaft

Filme und Lesung mit Esther Donkor

Störrisch, wild, exotisch – die Vorurteile, die Afrohaaren entgegengebracht werden, sind vielfältig. Die Suche nach passenden Frisörsalons ist schwierig, da der Umgang mit krausem Haar in herkömmlichen Frisörausbildungen nach wie vor nicht gelehrt wird. Somit greift ein Großteil der Menschen mit Afrohaar auf Perücken oder chemische Glättungsmittel zurück – oft auch um sich einem vorherrschenden Schönheitsideal von glatten Haaren anzugleichen.

In Zusammenarbeit mit ihrer Schwester Diana Donkor veröffentlichte die Autorin und FilmInitiativ-Mitarbeitern Esther Donkor 2020 den Ratgeber „Keep it kraus – Das Basisbuch für Krauselocken“, in dem sie ihre persönlichen Erfahrungen im Umgang mit ihren Afrohaaren teilen und Menschen mit krausen Locken die Grundlagen der Haarpflege näherbringen. In einer Lesung stellt Esther Donkor Auszüge aus dem Buch vor. Darüber hinaus gibt es drei Kurzfilme zu sehen, die sich mit dem Thema „Afrohaar“ auseinandersetzen.

STRONG HAIR folgt der afrodeutschen Protagonistin Marie, die von ihrer „Hair Journey“ und davon berichtet, wie unangenehm es ihr bisweilen ist, wenn sie unfrisiert das Haus verlässt.
D 2019 · R: Kokutekeleza Musebeni · 14′

MEDUSA, AFRO HAIR AND OTHER MYTHS dokumentiert Menschen in London, Paris, Dakar und Marseille in Bezug auf ihre Erfahrungen und Gedanken mit ihrem Afrohaar.
Senegal/Kongo 2018 · R: Johanna Makabi, Adèle Albrespy · franz.OmeU · 19′

Im Oscar-Preisträger HAIR LOVE geht es um einen Vater und den liebevollen Umgang mit dem Afrohaar seiner Tochter.
USA 2019 · R: Matthew A. Cherry, Everett Downing & Jr. Bruce W. Smith · engl.OmeU · 7′

Zu Gast: Esther Donkor ist als Autorin und Mitarbeiterin bei FilmInitiativ Köln e. V. tätig. 2011 mitbegründete sie das Onlinemagazin KrauseLocke, in dessen Rahmen sie sich vor allem für die Stärkung des Selbstbewusstseins afrodeutscher Frauen einsetzt. 2015 veröffentlichte sie den autobiografischen Reisebericht „Wurzelbehandlung – Deutschland, Ghana und ich“, der sich mit ihrer ersten Reise nach Ghana, ins Heimatland ihres Vaters, auseinandersetzt.

Mi 23. September 2020 • 18:30 Uhr

African Shorts 2020

Dieses Kurzfilmprogramm präsentiert cineastische Werke aus fünf afrikanischen Ländern sowie aus der Diaspora
 Dabei ist nicht nur die geographische Breite des Filmschaffens in Afrika und der afrikanischen Diaspora beispielhaft zu entdecken, sondern auch dessen inhaltliche und künstlerische Vielfalt.

KARINGAN – OS MORTOS NAO CONTAM ESTÓRIAS (THE DEAD TELL NO TALES) stellt Erinnerungen an den mosambikanischen Bürgerkrieg der kargen Landschaft der Gegenwart gegenüber und präsentiert ein poetisches Stück zu Trauma, Terror und Vertreibung.
Mosambik 2019 · R: Inadelso Cossa · port.OmeU · 11′

In JOURNÈE NOIRE (BLACK DAY) wird Ngor, ein 23-jähriger Jurastudent, von Polizeikugeln niedergestreckt, nachdem er sich seinen Kameraden an der Front anschließt.
Senegal 2019 · R: Yoro Mbaye · wolof./franz.OmeU · 13′

Der kreative Universalkünstler Baloji eröffnet in NEVER LOOK AT THE SUN die Debatte um das Bleichen der Haut und präsentiert eine visuelle Ode an die schwarze Schönheit.
Frankreich 2019 · R: BALOJI · engl.OF · 6′

Der 16-Jährige RASTA, ist durch einen bewaffneten Konflikt traumatisiert, der sein Heimatland, die Elfenbeinküste, verwüstet hat.
Elfenbeinküste 2019 · R: Samir Benchikh · franz.OmeU · 29′

In A FOOL GOOD dichtet sie die junge Mesi die streng religiösen Geschichten ihrer Großmutter kreativ um, sodass sie zu ihren eigenen Vorstellungen von Glauben und Gerechtigkeit passen.
Äthiopien/Frankreich 2019 · R: Hiwot Admasu Getaneh · amhar.OmeU · 20′

Bei einem Spaziergang begegnet MTHUNZI einer Frau, die in ihrem Hauseingang einen epileptischen Anfall erleidet. Doch er erhält keinen Dank für seine Hilfe.
Südafrika 2019 · R: Tebogo Malebogo · afrikaans./engl.OmeU · 9′

ENTITLED ist ein Stück über die Bewahrung traditioneller Bräuche von Immigranten aus dem Blick einer Nigerianerin, die im Afrika-Viertel in der Nähe von London lebt und stolz auf ihre Herkunft blickt.
Großbritannien 2018 · R: Adeyemi Michael · engl./yoruba.OmeU · 5′

In FATHER FIGURE teilen der Vogue-Tänzer Guilliano und seine Freunde persönliche Erfahrungen, die sie mit Homophobie, Rassismus und Marginalisierung gemacht haben.
Niederlande 2019 · R: Bibi Fadlalla· niederl.OmeU · 24‘

Do 24. September 2020 • 18:30 Uhr

Le choix d'Ali

Dieses Kurzfilmprogramm präsentiert cineastische Werke aus fünf afrikanischen Ländern sowie aus der Diaspora
In Anwesenheit von Hauptdarsteller Yassine Benkhadda
Ali (Yassine Benkhadda) ist glücklich. Seit zwei Jahren führt er eine Beziehung mit seinem Freund Eric in Paris. Eines Abends bringt ein Anruf seiner Schwester Alis Welt jedoch ins Wanken. Seine in Besancon lebende Mutter erlitt einen Schlaganfall. Fünf Jahre ist es her, dass Ali die Stadt fluchtartig verließ, weil er schwul ist. In den Augen seiner streng muslimischen Familie ist Homosexualität eine Sünde und sie akzeptierten Ali nicht. Nach dem Schlaganfall seiner Mutter tritt Ali, begleitet von Eric, die gefürchtete Rückreise nach Besancon an, um sie zu besuchen. Ali hofft auf ein friedvolles Wiedersehen und eine rasche Rückkehr nach Paris.

In seinem sechsten Langfilm thematisiert Amor Hakkar schwierige Entscheidungen, mit denen der Protagonist Ali hier konfrontiert wird und die er ganz alleine treffen muss. Mit wenigen Worten wirft der Regisseur ein Licht auf Homosexualität, Islam und die Suche nach sich selbst.
 
Zu Gast: Yassine Benkhadda wurde 1991 in Frankreich geboren und hat sich eine Karriere als Schauspieler in der französischen Theater-, Film- und Fernsehbranche aufgebaut. Bekannt wurde er durch Seine Rollen in Lebowitz Contre Lebowitz (2016) und Art Of Crime (2017). Er selbst ist in diversen kreativen Medienberufen tätig, wie zum Beispiel als Moderator auf Festivals und der Tour de France. Bei der Comedy Webserie CLAP arbeitet er als Autor und als Comedian.
Algerien/Belgien/Frankreich 2018 · R & Db: Amor Hakkar · K: David Moerman • Mit Yassine Benkhadda, Afida Tahri, Florian Guillaume u.a. · franz.OmU · 93′
Fr 25. September 2020 • 18:30 Uhr

Lusala

Familiendrama und Psychothriller aus Kenia

Der junge Lusala wächst bei seinem gewalttätigen Vater auf dem Land auf. Nachdem er es schafft zu fliehen, wird Lusala von einer wohlhabenden Familie in der Metropole Nairobi adoptiert. Die Erinnerungen an die schrecklichen Kindheitserlebnisse verfolgen den Jungen jedoch immer wieder. Als er älter wird, muss Lusala sein behütetes Heim allerdings verlassen. Seine Zieheltern beschließen, dass er auf eigenen Beinen stehen soll. Sie besorgen ihm einen Job als Automechaniker und eine kleine, eigenen Wohnung über der Garage. Zunächst ist Lusala motiviert, das Beste aus der neuen Situation zu machen, aber die Dämonen der Vergangenheit lassen sich nicht so einfach austreiben.

LUSALA ist eine Mischung aus intimem Familiendrama und Psychothriller und das Debüt des kenianischen Schauspielers und Drehbuchautors Mugambi Nthiga, das sich mit der Urbanisierung und den Traumata des Landes Kenia befasst.
 
Als Vorfilm zeigen wir DOUBOUT (STAND UP): Joseph kommt nicht damit klar, dass sein großer Bruder zum Studieren wegzieht und erfindet, inspiriert von den traditionellen Geschichten seines Großvaters, eine Geschichte in der ein altes martinikanisches Monster seine Familie angreifen möchte.
DOUBOUT · Frankreich/Martinique 2018 · R: Pierre Le Gall & Sarah Malléon · franz.OmeU · 20′
Deutschland/Kenia 2019 · R: Mugambi Nthiga · Db: Silas Miami, Wanjeri Gakuru, Oprah Oyugi · K: Emma Nzioka • Mit Brian Ogola, Stycie Waweru, Alyce Wangari u.a. · suah./engl.OmeU · 61

Sa 26. September 2020 • 18:30 Uhr