Black Live Matters: USA
Black Lives Matter wurde 2013 als Reaktion auf den Freispruch des Mörders an dem 17-jährigen Schüler Trayvon Martin gegründet. BLM setzt sich in den USA, Kanada und Großbritannien gegen die weiße Vorherrschaft ein. Der mutmaßliche Mord an George Floyd durch Polizisten in Minneapolis am 25. Mai führte zu einer weltweiten Protestwelle gegen rassistische Polizeigewalt und rassistische Strukturen, die Veränderungen nicht nur in den USA einfordern.
Selma
Spielfilm über die Selma-nach-Montgomery-Märsche 1965
Das überaus dichte und stimmungsvolle Bürgerrechtsdrama zeichnet ein klug komponiertes Porträt von Martin Luther King Jr. während seines historischen Kampfes um das Wahlrecht für Afroamerikaner. Vielschichtig, ohne Verklärung, verkörpert dabei Hauptdarsteller David Oyelowo die Ikone der Bürgerrechtsbewegung. Regisseurin Ava DuVernay gelingt mit ihrem Epos über den Freiheitsmarsch von Selma nach Montgomery, diesem entscheidenden Ereignis für die amerikanische Bürgerrechtsbewegung, gleichzeitig ein ungemein bewegendes, leidenschaftliches Statement für Zivilen Ungehorsam und Menschlichkeit. Die Energie ihrer geradlinigen Inszenierung schlägt die Zuschauenden bis zum Schluss in seinen Bann.
GB/USA 2014 · R: Ava DuVernay · Db: Paul Webb · K: Bradford Young • Mit David Oyelowo, Tom Wilkinson, Tim Roth, Cuba Gooding Jr., Alessandro Nivola, Carmen Ejogo, Lorraine Toussaint · ab 12 J. · engl.OmU · 128′
Detroit
Spielfilm um einen der größten Bürger*innenrechtsaufstände in der Geschichte der USA
USA 2017 · R: Kathryn Bigelow · Db: Mark Boal · K: Barry Ackroyd · Musik: James Newton Howard • Mit John Boyega, Will Poulter, Algee Smith, Jacob Latimore, Jason Mitchell, Hannah Murray u.a. · ab 12 J. · engl.OmU · 144′
Beale Street
Basierend auf dem 1974 erschienenen Roman James Baldwins
Die 19-jährige Tish und ihr Verlobter Fonny sind ein junges Paar im ärmlichen Viertel Harlem. Fonny wird fälschlicherweise der Vergewaltigung an einer Puerto-Ricanerin beschuldigt und kommt ohne Prozess unschuldig ins Gefängnis. Kurze Zeit später erfährt Tish, dass sie von Fonny ein Kind erwartet. Mit Zuversicht versichert sie ihm, ihn noch vor der Geburt aus dem Gefängnis zu holen. Mit Hilfe der Familie versucht sie mit allen Mitteln seine Unschuld zu beweisen …
Oscar-Preisträger Barry Jenkins (Moonlight) stellt mit viel Feinfühligkeit der Willkür einer weißen Justiz eine junge und tiefe Liebe entgegen „wie man sie seit vielen Jahren nicht mehr auf der Leinwand gesehen hat.“ (Tagesspiegel)
IF BEALE STREET COULD TALK · USA 2018 · R & Db: Barry Jenkins · K: James Laxton • Mit KiKi Layne, Dave Franco, Diego Luna, Regina King u.a. · ab 12 J. · engl.OmU · 119′
Mi 15. Juli 2020 · 18.30 Uhr
L.A. Crash
Brillante Erzählung über den alltäglichen Rassismus
Wir überlegen noch, wie wir mit der Kritik umgehen und, ob wir den Film aus dem Programm nehmen oder ihn zur Diskussion stellen.
Nächster Halt Fruitvale Station
Bewegendes Drama über rassistisch motivierte Polizeigewalt
I Am Not Your Negro
Raoul Peck inszeniert unveröffentlichte Schriften James Baldwins mit einer fulminanten Collage von Archivfotos, Filmausschnitten und Nachrichten-Clips
Im Juni 1979 beginnt der bedeutende US-Autor James Baldwin seinen letzten, unvollendet gebliebenen Text „Remember This House“. Mit persönlichen Erinnerungen an seine drei ermordeten Bürgerrechtler-Freunde Malcolm X, Medgar Evers und Martin Luther King und Reflexionen der eigenen, schmerzhaften Lebenserfahrung als Schwarzer schreibt er die Geschichte Amerikas neu.
Raoul Peck (Der junge Karl Marx) inszeniert die 30 bislang unveröffentlichten Manuskriptseiten mit einer fulminanten Collage von Archivfotos, Filmausschnitten und Nachrichten-Clips: die Boykottinitiativen und den Widerstand gegen die Rassentrennung in den 1950er- und 60er-Jahren, die Unsichtbarkeit von Schwarzen in den Kinomythen Hollywoods, afroamerikanische Proteste gegen weiße Polizeigewalt bis in die jüngste Gegenwart, Baldwins kompliziertes Verhältnis zur Black-Power-Bewegung, den paranoiden Blick eines FBI-Berichts auf dessen Homosexualität.
Ein prägnanter und verstörender Essay über die bis heute vom Mainstream weitgehend ausgeblendete Wirklichkeit schwarzer Amerikaner. Samuel L. Jacksons Stimme verleiht der poetisch-meditativen Sprache Baldwins einen angemessenen Ausdruck.
Mi 5. August 2020 · 18.30 Uhr