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Dokumentarfilm-Club

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Dokumentarfilme unterbreiten uns das schöne Angebot, den Filmemacher*innen in die verschiedensten Winkel unserer Zivilisation zu folgen. Wir gewinnen einen Eindruck von den Lebensräumen unserer Zeit sowie von der Poesie und Logik sich darin entwickelnder Lebensgeschichten. Dadurch erhalten wir auch Anregungen für unseren eigenen Alltag.
Der Dokumentarfilm-Club lädt von September bis April in der Regel am 4. Mittwoch des Monats um 18.30 Uhr ein. Bei Gelegenheit wird nach dem Film in lockerer Atmosphäre über den Film und Weiterführendes gesprochen. Nicht Filmkritik steht dabei im Vordergrund, sondern das Anliegen, die gewonnenen Eindrücke auszutauschen.
Beides – Filmvorführung und Gesprächsrunde – ist öffentlich zugänglich und kann auch unabhängig voneinander besucht werden.

Im Herbst 2025 stehen US-amerikanische Fotograf*innen im Fokus. Den Bogen schlagen wir von bekannten über vergessene zu neu entdeckten Künstler*innen.

Die vergangenen Filme finden sich im Archiv.
Udo Wellerdieck und Jens Schneiderheinze

Das Salz der Erde

Zum Tod von Sebastião Salgado

In den vergangenen 40 Jahren hat der brasilianische Fotograf Sebastião Salgado auf allen Kontinenten die Spuren unserer sich wandelnden Welt und Menschheitsgeschichte dokumentiert. Dabei war er Zeuge wichtiger Ereignisse der letzten Jahrzehnte – von internationalen Konflikten, Kriegen und ihren Folgen, von Hungersnöten, Vertreibung und Leid. Seine beeindruckenden Fotoreportagen haben den Blick auf unsere Welt geformt. Salgado selbst wäre seelisch an dieser Aufgabe fast zugrunde gegangen, wenn er nicht ein neues, ein gigantisches Fotoprojekt begonnen hätte: „Genesis“. Fast die Hälfte unseres Planeten ist bis zum heutigen Tag unberührt. Mit seiner Kamera widmet sich Salgado seit nunmehr fast einem Jahrzehnt diesen paradiesischen Orten unserer Erde, kehrt an den Ursprung allen Lebens zurück und offenbart uns eine wunderbare Hommage an die Schönheit unseres Planeten.

DAS SALZ DER ERDE präsentiert Sebastião Salgados Leben und Arbeit aus der Perspektive zweier Regisseure: der seines Sohnes Juliano Ribeiro Salgado, der seinen Vater in den vergangenen Jahren oft mit der Filmkamera begleitete, und der von Wim Wenders, Bewunderer von Salgados Fotokunst, selbst Fotograf und einer der großen Filmemacher unserer Zeit.

THE SALT OF THE EARTH Frankreich, Brasilien 2014 · R: Juliano Ribeiro Salgado, Wim Wenders · Db: Camille Delafon, David Rosier, Wim Wenders, Juliano Ribeiro Salgado · K: Hugo Barbier, Juliano Ribeiro Salgado • Mit Sebastião Salgado · ab 12 J. · franz./port.OmU · 110′

Mi 24. September 2025  • 18:30 Uhr im Cinema (kleiner Saal) Infrarot-Höranlage vorhanden

Plakat das Salz der Erde

Ernest Cole: Lost and Found

Raoul Peck entdeckt Ernest Cole neu

Raoul Peck – Oscar-nominiert für „I Am Not Your Negro“ – kehrt mit einem preisgekrönten Dokumentarfilm auf die deutschen Leinwände zurück: In „Ernest Cole: Lost and Found“ erzählt er die bewegende Geschichte des südafrikanischen Fotografen Ernest Cole, dessen künstlerischer Nachlass, bestehend aus 60.000 Fotonegativen, 2017 in einem schwedischen Banksafe entdeckt wurde. Cole hatte 1967 mit seinem Fotobuch „House of Bondage“ der Weltöffentlichkeit die rassistische Realität in seinem Heimatland vor Augen geführt, geriet in der 80er Jahren allerdings in Vergessenheit und starb 1990 im Alter von nur 49 Jahren in New York. Mit Coles geborgenen Bildern und Texten rekonstruiert Peck den Lebensweg eines engagierten und bahnbrechenden Künstlers, dessen Werk von der Wut über das Schweigen im Angesicht der Schrecken des Apartheid-Regimes beseelt ist.

„Ernest Cole: Lost and Found“ wurde in Cannes mit dem Preis für den Besten Dokumentarfilm ausgezeichnet. Ein Meisterwerk des politisch bewussten Kinos!

Frankreich/USA 2024 · R: Raoul Peck · Db: Ernest Cole, Raoul Peck · K: Wolfgang Held, Moses Tau, Raoul Peck · ab 12 J. · engl./franz.OmU · 106′

Mi 22. Oktober 2025  • 18:30 Uhr im Cinema (kleiner Saal) Infrarot-Höranlage vorhanden

Plakat Ernest Cole - Lost And Found

Annie Leibovitz: Life Through a Lens

Hollywood-Stars stehen bei ihr Schlange

Selbst Hollywoodstars stehen Schlange, um sich von ihr in Szene setzen zu lassen – Annie Leibovitz ist eine der berühmtesten und einflussreichsten Fotografinnen der Gegenwart. Dokumentarfilmerin Barbara Leibovitz begleitet ihre ältere Schwester bei der Arbeit – dabei offenbart sie nicht nur das kreative Schaffen, sondern auch die ganz privaten Seiten der kamerascheuen Fotokünstlerin. Einfühlsames Filmporträt der weltbekannten Starfotografin mit zahlreichen Statements von Stars wie Mick Jagger, Whoopi Goldberg, Bette Midler, Demi Moore, Patti Smith, Arnold Schwarzenegger, Julia Roberts, Yoko Ono und vielen anderen! Leibovitz wurde 1949 in Waterbury, Connecticut, USA geboren und besuchte ab 1967 das San Francisco Art Institute, um Malerin zu werden. Auf einer Japanreise mit ihrer Mutter entdeckte sie ihr Interesse an der Fotokunst und besuchte anschließend Abendkurse zur Schwarzweissfotografie. 1970 stellte sie sich bei dem Gründer des Musikmagazins „Rolling Stone“ Jann Wenner vor. Sie errhielt scihließlich den Auftrags für Rolling-Stone-Titel im Januar 1971: ein Portrait John Lennons. Leibovitz blieb die Cheffotografin des Magazins, bis sie 1983 zu „Vanity Fair“ wechselte. Ihre Fotos sind in der „Vogue“ erschienen, im „The New York Times Magazine“ und „The New Yorker“.

USA 2006 · R: Barbara Leibovitz · Db: Barbara Leibovitz · K: Nicholas Blair, Jaime Hellman, Barbara Leibovitz, u.a. • Mit Anni Leibovitz, Mick Jagger, Robert Downey Jr., Whoopi Goldberg, George Clooney, Demi Moore u.a. · ab 6 J. · engl.OmU · 79′

Mi 26. November 2025  • 18:30 Uhr im Cinema (kleiner Saal) Infrarot-Höranlage vorhanden

Plakat Annie Leibovitz Life Through A Lens

All the Beauty and the Bloodshed

brillante Collage aus Diashows, intimen Interviews, beeindruckender Fotokunst

Die amerikanische Fotografin Nan Goldin ist ein Star in der modernen Kunstwelt. Verwurzelt in der New Yorker No-Wave-Underground-Bewegung, hat sie die Kunst der Fotografie revolutioniert. Mit ihrem herausragenden Gespür, den richtigen Moment einzufangen, und ihrem politischen Blick durch die Kamera hat sie die Definitionen von Gender und Normalität stets in Frage gestellt. Ihre Fotografien widmen sich Themen wie Sexualität, Sucht und Tod. Sie sind von schonungsloser Direktheit, großer Intimität und Vielschichtigkeit. Nach einer Operation wird Goldin ein starkes Schmerzmittel verschrieben. Sie wird abhängig, schafft aber im Gegensatz zu unzähligen Anderen den Ausstieg. Seither kämpft sie unermüdlich als Aktivistin gegen die Pharmadynastie Sackler, die hauptverantwortlich für die weltweite Opioid-Krise ist. Doch die Milliardärsfamilie gehört auch zu den weltweit größten Kunstmäzenen, auf die nicht zuletzt auch Künstler wie Goldin selbst angewiesen sind. Mit mutigen Aktionen zwingt Nan Goldin große Museen wie den Louvre, die Tate, das Guggenheim und das Met, ihren Standpunkt zu überdenken und sich von den Sacklers zu distanzieren.

ALL THE BEAUTY AND THE BLOODSHED ist ein fesselndes und inspirierendes Porträt der Künstlerin und Aktivistin Nan Goldin. Die Oscar-prämierte Filmemacherin Laura Poitras (Citizenfour) wurde für ihren herausragenden Dokumentarfilm in Venedig mit dem Goldenen Löwen, dem Hauptpreis des Festivals, ausgezeichnet.

USA 2022 · R: Laura Poitras · K: Nan Goldin • Mit Nan Goldin, Marina Berio, Robert Suarez · engl.OmU · 117′

Mi 30. Dezember 2025  • 18:30 Uhr im Cinema (kleiner Saal) Infrarot-Höranlage vorhanden

Plakat All the Beauty And the Bloodshed