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Vorsicht Kunst: James Benning

Der 1942 in Milwaukee, USA geborene James Benning dreht seit 1972 Filme und fertigte zahlreiche Installationen an. Seine Filme sind Dokumentationen. Oder sind es eher Videoinstallationen? Er arbeitet in der Regel mit statischen Aufnahmen, ohne Off-Kommentar und Filmmusik. Mit oft minutenlangen Einstellungen wirft er den Blick auf US-amerikanische Landschaften und Bauwerke oder beobachtet Menschen. 
Auf Bennings Filme muss man sich einlassen, Zeit mitbringen, zurücklehnen und eintauchen. Seine Filme erschließen sich nicht auf Anhieb und erzählen keine Geschichten im herkömmlichen Sinne.

Aus seinem mehr als 28 Filme umfassenden Werk zeigen wir im Juli und August vier.

Am Anfang steht sein neuester Film The United States Of America, der 2022 auf der Berlinale seine Weltpremiere feierte.

Ruhr aus dem Jahre 2009 entstand aus Anlass der Kulturhauptstadt Ruhr 2010.

Am 10. August folgt mit Twenty Cigarettes eine Art „Screentest“, in denen wir 20 Personen sehen, die jeweils eine Zigarette rauchen. Einige sind uns bekannt, andere haben wir nie zuvor gesehen, aber sie alle geben uns Zeit, ihre Körpersprache zu lesen. 

The United State s Of America

2 Minuten für jeden Bundesstaat

In 52 makellos komponierten, knapp zweiminütigen Ansichten porträtiert Benning die Bundesstaaten der USA, sowie Puerto Rico und den District of Columbia. Die statischen Aufnahmen von Landschaften, Städten und dem, was dazwischenliegt, ergeben ein aktuelles Bild der USA, das en passant auch deren Bruchlinien nachzieht: umzäunte Anstalten, ein austrocknendes Flussbett, heruntergekommene Straßen und Tankstellen, ein Camp unter einer Brücke.

Wie immer bei Benning bleibt Zeit für abstrakte Überlegungen: Auch wenn jede Einstellung für einen Bundesstaat steht, ist es mit der Repräsentation so eine Sache. Welcher Bundesstaat ist am filmischsten?

USA 2022 · R, Db, K: James Benning · 98′ · ohne Dialog

 Mi 13. Juli 2022 • 18:30 Uhr im Cinema (kleiner Saal)